SCHWERPUNKT      A D(H)S

KINDER - JUGENDLICHE - ERWACHSENE


vom verdacht ...

Zu Beginn besteht der Verdacht einer Diagnose - von Ihnen selbst, dem Umfeld, LehrerInnen,... - wie geht es nun weiter? 

Im Rahmen einer klinisch-psychologischen Diagnostik können wir abklären, ob sich dieser Verdacht bestätigt. Hierzu finden ein Anamnesegespräch sowie standardisierte Interviews statt. Zwischen den Terminen erhalten Sie und je nach Verfügbarkeit ParterInnen, Eltern, Bezugspersonen oder auch LehrerInnen Fragebögen (via PC-Zugangslink oder in Papierform), um ein möglichst umfassendes Bild der Verhaltensweisen in unterschiedlichen Situationen zu bekommen. Unabhängig vom Alter ist eine Entwicklungsanamnese und eine Exploration der Kindheit wichtig, da eine ADHS Symptomatik bereits im Kindesalter auftritt. In den weiteren Terminen finden ein IQ-Test sowie standardisierte Pc-Testverfahren statt um leitliniengemäße valide Aussagen treffen zu können. Ein IQ-Test ist in jedem Alter nötig, um die diversen Bereiche der kognitiven Leistungsfähigkeit  und erforderliche ADHS-spezifische Diskrepanzen zwischen den einzelnen Indizes zu erfassen. So ist gewährleistet, dass auch bei hoher kognitiver Leistungsfähigkeit eine Aufmerksamkeitsstörung richtig erhoben werden kann. Je nach Alter wird eine Kombination aus  paper-pencil und PC-Testverfahren verwendet (Kindesalter), ab dem Jugendalter findet die Testung sämtlicher Bereiche der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung ausschließlich am PC statt (Wiener Testsystem, Hogrefe). 

Weitere Bereiche, die erfasst werden, sind Exekutivfunktionen wie etwa die Planungfähigkeit. 

Im Anschluss daran erhalten Sie einen ausführlichen schriftlichen Befund und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt meist 4-5 Einheiten, wobei dies variieren kann (bei Kindern etwa durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit während der Untersuchung, mangelnde Motivation, mitzumachen, erweiterte Exploration).

... ZUR DIAGNOSE -  UND JETZT ?

Der Verdacht hat sich bestätigt, die Diagnose ist gestellt - wie geht es nun weiter? 

Folgende Möglichkeiten biete ich Ihnen im Rahmen meiner klinisch-psychologischen Tätigkeit bzw. meiner Spezialisierung als ADHS-Therapeutin an: 

FÜR ELTERN

Der erste Schritt ist getan - Ihr Kind hat die Diagnose einer Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung erhalten - nun gibt es wahrscheinlich Erklärung für viele Verhaltensweisen, die im Alltag zu Herausforderungen führen können. 

 

Im Rahmen meiner langjährigen Tätigkeit ist es mir wichtig, durch ausführliche Psychoedukation Verständnis und Wissen zu vermitteln, was diese Diagnose bedeutet, welche Möglichkeiten der Förderung es gibt und Ihnen Hilfestellungen mit auf den Weg geben, wie Sie Herausforderungen im Alltag mittels neuer Strategien stressfreier begegnen können. Wichtig ist mir hierbei die Vermittlung fachlich fundierten Wissens, Enttabuisierung und Objektivierung oftmals gehörter Klischees  sowie das Erarbeiten von individuellen Hilfestellungen, die Sie im Alltag umsetzen können. In diesem geschützten Rahmen finden all Ihre Fragen, Sorgen und Gedanken Platz, die nach Erhalt der Diagnose aufkommen. Verschiedene Arten der Therapie können besprochen werden, um die für Sie und Ihr Kind passende zu finden - hierbei stehe ich Ihnen gerne zur Seite. 


FÜR KINDER

 "Meine Eltern sagen, ich habe AD(H)S... und was soll das sein? Geht das wieder weg?" 

- Kindern die Diagnose altersgemäß zu erklären ist Grundstein für ein umfassendes Verständnis für das eigene Verhalten und Selbstverständnis. Das Wissen um die eigene Diagnose, deren Bedeutung und ein Enttabuisieren von Stereotypen führt zu Akzeptanz dieser, wodurch wiederum positive Veränderungen erarbeitet werden können.  Nur durch eine frühe, kindgerechte Aufklärung können Dinge wie mangelnder Selbstwert ("ich lerne aber merke mir einfach nichts- ich bin nicht schlau genug", "immer verliere ich alles, ich bin einfach zu schusselig",....) oder Resignation ("ist eh egal, wieviel ich lerne- es klappt eh nicht")  vermieden werden. Deswegen ist es mir ein Anliegen, Ihnen und Ihrem Kind anhand von Büchern, Comics, Videos und Mitmachen-Aufgaben ein breites Verständnis für die Funktionsweise des eigenen (ADHS-) Gehirns vermitteln. Hier kann Ihr Kind alle Fragen stellen, die es beschäftigt, Klischees, die es gehört hat, angesprochen und gemeinsam kritisch betrachtet und eigene Stärken herausgearbeitet werden. 

Weiters biete ich in meiner Praxis gezieltes Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining an, das je nach Altersstufe angepasst ist. Hier werden Techniken erlernt, die den Schulalltag einfacher gestalten, geeignete Lerntechniken erprobt und eingeübt, Entspannungstechniken erlernt, auf spielerische Art und Weise Konzentration und Aufmerksamkeit geschult. Auch Emotionsregulation und soziale Kompetenz  sind häufige Themen, die- aufgrund der oftmals hohen Impulsivität-  in der ADHS-Therapie thematisiert werden. 


FÜR JUGENDLICHE

 Ziel einer ADHS-Therapie ist es nicht, die Symptomatik zu heilen, sondern einen Umgang zu finden, die Rahmenbedingungen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und auf den eigenen Stärken basierend gute Strategien zu erarbeiten, die den (Schul-) Alltag weniger anstrengen machen, um die Diagnose nicht als Hindernis zu sehen.   Dazu gehört neben einer altersgerechten Psychoedukation auch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Diagnose, dem individuellem Erscheinungsbild und dem Kennen der eigenen Ressourcen, um zu Akzeptanz zu gelangen. 

Weiters steht ein altersspezifisches Konzentrationstraining zur Verfügung, das im Einzelsetting erlernt werden kann, ebenso wie Strategien zur Emotionsregulation und Handlungsplanung. Auch ein Umgang mit der häufig auftretenden Prokrastination kann erarbeitet werden. 


FÜR ERWACHSENE

Die Diagnose hat sich bestätigt - auch wenn viele damit rechnen, v.a. weil eine Diagnose im Erwachsenenalter oftmals auf eigenen Wunsch geschieht, stellt sich die Frage - was kommt nun? Wie gehe ich mit der Diagnose um, wer sollte davon wissen, wie kann ich Strategien erarbeiten, um im (Job-, Studien-) Alltag meine Ressourcen schonender als bisher einzusetzen, wie finde ich einen Weg, der für mich passt und mich nicht permanent überfordert und erschöpft? Diesen Fragen können wir gemeinsam nachgehen, um aus einer Vielzahl erprobter Strategien diejenigen herauszufinden, die zu Ihnen und Ihren Vorstellungen passen. Eine Integration der Diagnose in die eigene Lebensgeschichte, ein Weg von "Ich bin permanent überfordert, ertrinke im Chaos und schaffe nie genug obwohl ich mich stets mehr als andere anstrenge" hin zu "ich achte auf die besondere Funktionsweise meines Gehirns und meine Ressourcen" kann entlastend sein - ein Weg, den ich gerne in geschützten Rahmen mit Ihnen gehe, um Ihnen mit viel Verständnis einer langjährigen Erfahrung zur Seite zu stehen. 


GRUPPENANGEBOTE - IN PLANUNG

 Voraussichtlicher Start der neuen Gruppendurchgänge im Sommer und  Herbst 2025, bei Interesse ist eine Kontaktaufnahme bereits möglich.

 

Geplante Gruppen: 

- Elterntraining für Kinder mit AD(H)S im Volksschulalter 

 - Marburger Konzentrationstraining bei AD(H)S (Volksschulkinder) 

- "AD(H)S und ich" - Gruppe für Erwachsene ab 18 Jahren (Inhalte unter anderem: Umgang mit der  Diagnose, Alltagsstrategien, mit AD(H)S im Job und Studium, Umgang mit Prokrastination)