Das Pferd in der Reittherapie/Reitpädagogik

Um sinnvoll und verantwortungsvoll im Bereich der Reitpädagogik oder Reittherapie arbeiten zu können ist es nötig, ein entsprechendes Therapiepferd als Partner zu haben. 

Noch immer ist die vorherrschende Meinung, dass Ponies oder Kleinpferde sich besser zum Einsatz eignen - dem ist allerdings zu widersprechen. Hierbei ist weder Rasse noch Größe entscheidend, sondern einzig und allein der Charakter des Tieres- es muss verlässlich, gehorsam, kinderlieb sein und auf keinen Fall schreckhaft. Diese Eigenschaften können sich bei allen Pferderassen jeglicher Größe finden - oder eben nicht. In meinen Einheiten kommt (vor allem) ein Großpferd zum Einsatz - und dennoch wird man bereits nach dem ersten Kontakt feststellen, dass Größe nicht mit  weniger geeignet gleichzusetzen ist.

Da es während der Einheiten immer wieder zu neuen, ungewohnten Situationen kommen kann, da die Interaktion innerhalb einer Gruppe wie auch die Interaktion Kind/Jugendlicher - Pferd eine ständig wechselnde, oftmals nicht vorhersehbar ist.

Hier ist es wichtig, ein gelassenes Pferd zu haben. Es gibt den TeilnehmerInnen Halt, Vertrauen und Sicherheit. Das Tier soll durch die therapeutische Wirkung bzw. als Spiel- und Lernpartner im Mittelpunkt stehen - und nicht die Aufmerksamkeit für sich beanspruchen, indem es durch sein (störendes) Verhalten in den Mittelpunkt gerät.

 

Darum ist es wichtig, das für den Einsatz geplante Pferd vorab früh genug langsam und stressfrei an die später eingesetzten Materialien zu gewöhnen und mit den zu erwartenden Situationen vertraut zu machen. Je nach Pferdetyp kann dies unterschiedlich lange dauern.

 

Mein für die Reitpädagogik und Reittherapie eingesetztes Pferd hat all das bereits hinter sich - im Alltag ein nervenstarkes Pferd, das stets auf den Reiter achtet.- Als Leitstute ist sie es gewohnt, Gelassenheit zu vermitteln - sowohl "ihrem" Menschen als auch in der Herde.

 

Das Training mit diversen Therapiematerialien hat sich als wahnsinnig spaßig und bereichernd gezeigt - und Gott sei Dank absolut problemlos. Selbst das raschelnde, flatternde Schwungtuch stellte kein Hindernis dar - eher hatten wir das Gefühl, das Pferd hatte sich nach unserer Ankündigung "Heute wird es spannend!" etwas mehr Unterhaltung von uns erwartet. So spazierten wir völlig frei über das Schwungtuch, konnten sie damit zudecken und auch sonstige Aktion wurden von ihr in keinster Weise als Gefahr empfunden -  mit und ohne Reiter. Ein Herumtoben mit dem Ball oder der Schwimmnudel um sie herum hat sie ebenso wenig tangiert wie das Hantieren mit diversen Tüchern um und auf ihrem Körper.

 

Somit können meine Mitreiterin, die mir an diesem Tag äußerst tatkräftig und hilfreich zur Seite gestanden ist und ich voller Stolz sagen - wir freuen uns auf die reitpädagogische und reittherapeutische Arbeit mit unserem Pferd - denn tauglich ist sie in jeder Hinsicht.

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